Koller erhält vergiftete Treuebekundungen
Die jüngsten Schlagzeilen des FC Basel dürften die meisten Fans doch überrascht haben, zumindest auf den ersten Blick: Trainer Marcel Koller verlängert sein Arbeitspapier, wurde weithin vermeldet. Tatsächlich ging es aber nicht um eine langfristige Ausdehnung der Zusammenarbeit. Stattdessen wurde Kollers Vertrag einfach nur bis Ende August verlängert, da er ansonsten am 30. Juni ausgelaufen wäre. Basel verfuhr genauso mit den meisten anderen Mitgliedern der Mannschaft und des Funktionsteams, die ansonsten den Klub hätten verlassen müssen. Wie sieht es aber mittel- und langfristig aus? Hier gibt der FCB vergiftete Treuebekenntnisse an den Cheftrainer ab.
Koller hätte wohl Meister werden müssen
Selbst die größten Optimisten dürften nach dem 0:1 gegen den FC Sion nicht mehr daran glauben, dass der FC Basel in dieser Saison noch Meister wird. Der Rückstand auf St. Gallen und Bern ist einfach zu groß geworden. Allgemein schleppt sich Kollers Team seit dem Wiederbeginn mehr schlecht als recht durch die Liga. Dem Coach dürfte ein Satz zum Verhängnis werden, den Präsident Bernhard Burgener zu Beginn des Re-Starts sagte. Es gebe keine Diskussionen um den Trainer, Koller solle jetzt die Meisterschaft holen. Unbedingte Treue klingt anders.
Sportchef Ruedi Zbinden klingt ebenfalls eher skeptisch. Derzeit stehe der Coach nicht in Frage, denn „wir haben alle drei Tage ein Spiel.“ Was hingegen in der neuen Saison geschehe, sei offen. Die derzeitige Spielzeit sei schließlich noch nicht beendet. Die Verantwortlichen würden deshalb schauen, „was wir noch hinkriegen.“ Es könne noch sehr viel passieren. Intensive Wochen stünden an.
Zbindens verräterische Aussagen
Glaubwürdig sind Zbindens Aussagen bezüglich Koller und der neuen Saison zudem nur bedingt. Der Sportchef sagt im Gespräch mit dem Portal „Nau.ch“ auch, dass die Planung für die nächste Spielzeit „sowieso schon länger im Kopf läuft.“ Diese Aussage bezog sich zwar primär auf Spieler. Aber es ist unvorstellbar, dass der Trainer diesbezüglich nicht eingebunden ist – zumindest, wenn er bleiben soll.