Eklat nach Ligaspiel: Sions Präsident greift TV-Experten an
Mit 2:1 schlug am Donnerstagabend der FC Sion den FC Lugano in der Super League. Für den Verein war es der erste Sieg seit fünf Spielen und trotzdem redete am Ende kaum jemand über das Spiel. Stattdessen sorgte Sions Präsident Cristian Constantin mit einer körperlichen Attacke auf einen TV-Experten für Aufsehen. Der Angriff entwickelt sich zu einem waschechten Skandal in der Liga, was auch an Constantin selbst liegt. Dieser zeigt bisher keinerlei Einsehen und kündigte sogar ein, sein Opfer anzuzeigen.
Bei dem Angegriffenen handelt es sich um Rolf Fringer, der die Begegnung am Spielfeldrand als Experte begleitete. Gegenüber der Zeitung Blick erklärte Fringer, dass er sich zu dem 60-jährigen Constantin umdrehte und dabei schon mit dem ersten Schlag im Gesicht getroffen wurde. Damit jedoch nicht genug. Der Klub-Chef ließ weitere Schläge folge, was Fringer zur Flucht zwang. Dabei stolperte er allerdings über eine Kamera und stürzte zu Boden. In den Videos von dem Vorfall ist zu sehen, dass Constantin selbst zu diesem Zeitpunkt noch nicht von seinem Opfer ablassen wollte. So verpasste er dem am Bodenliegenden noch eine Ohrfeige.
Hintergrund des Angriffs sind die Äußerungen von Fringer in einem Interview, in dem er Constantin kritisierte. Diese Aussagen wollte der Chef des FC Sion nicht auf sich sitzen lassen und wurde handgreiflich. Auch einen Tag nach dem Vorfall zeigt Constantin keine Reue. So erklärte er dem Teleclub, dass sich die Schläge sehr gut angefühlt hätten. Gleichzeitig kündigte er an, dass er Fringer wegen Verleumdung und Verunglimpfung angezeigt habe.
Dieser wiederum hält sich eine Anzeige noch offen. So erklärte der TV-Experte in einem Interview, dass er den Schock erst einmal verdauen müsste. Allerdings geht er zum aktuellen Zeitpunkt davon aus, dass er Constantin wegen Körperverletzung anzeigen wird.
Für den Klub-Boss wäre dies nicht die erste Anzeige dieser Art. So griff er 2004 schon einmal ein Schiedsrichtergespann an. Daraufhin wurde er wegen einfacher Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 24.500 Franken verurteilt.