Favre möchte wieder ins Trainergeschäft einsteigen
Es gab Zeiten, in denen Lucien Favre unangefochten als der beste aus der Schweiz stammende Trainer galt. Diese sind allerdings lange vorbei. Seit mehr als einem Jahr ist der 64-Jährige ohne Job. Favres Entlassung bei Borussia Dortmund im Dezember 2020 galt als unrühmlich und viel zu spät. Er selbst fühlt sich jedoch unfair bewertet, wie der Schweizer im Gespräch mit „Keystone-SDA“ durchblicken lässt. Zweieinhalb Jahre als BVB-Trainer seien eine lange Zeit und er habe eine gute Bilanz, findet Favre. Die Zahlen bestätigen dies: In 110 Spielen holte er im Schnitt 2,01 Punkte pro Partie. Es ist eine der besten Bilanzen der Vereinsgeschichte. Aber der 64-Jährige konnte eben nicht die ersehnte Meisterschaft gewinnen.
Bislang passte der Zeitpunkt für Favre nicht
Weshalb ist Favre aber schon für eine so lange Zeit ohne Job, wenn er objektiv bei seiner letzten Trainerstation durchaus erfolgreich gearbeitet hat? Der Ex-Coach des FC Zürich, von Yverdon Sport und dem Servette FC erklärt dies mit dem Timing: Es sei bislang einfach nicht der richtige Zeitpunkt für den Wiedereinstieg gewesen. Er wolle nur Aufgaben annehmen, von denen er „100 Prozent überzeugt“ sei. Indirekt bestätigt Favre damit, dass es durchaus Angebote gab. Gerüchteweise ging es um den Posten als Coach der Nati sowie in England als Übungsleiter von Crystal Palace.
Favre möchte wieder arbeiten
Lange dürfte Favres Wiedereinstieg allerdings nicht auf sich warten lassen. Er habe gemerkt, dass er zurückwolle, so der 64-Jährige. Er brauche den Platz, er müsse gegen einen Ball treten, den Fußball riechen und das Adrenalin spüren. Seine Akkus seien inzwischen vollständig aufgeladen. Er fühle sich außerdem noch jung und gesund. Es gehe ihm „richtig gut“.
Insbesondere in der deutschen Bundesliga, wo er neben dem BVB auch Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC Berlin trainiert hat, ist der Schweizer immer ein potenzieller Kandidat. Und nur, um es erwähnt zu haben: Die beiden letztgenannten Klubs könnten sich aufgrund ihrer sportlichen Situation bald wieder auf Trainersuche begeben. Ähnliches gilt für den VfL Wolfsburg.